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Das Schreien der Schweine

Weißt du, wie es sich anhört, wenn Schweine schreien? Wenn sie schreien aus Todesangst, weil sie fühlen, dass sie auf grauenvolle Weise sterben müssen!

Welch ein Grauen, einen Tag zu beginnen – heute Morgen, als ich den Vögeln im Garten Futter geben wollte und ganz arglos ins Freie trat, hörte ich plötzlich aus der Ferne ein Schreien!
Als erstes glaubte ich, es sei ein Raubvogel, der in der Nähe in den Lüften seine Kreise drehe.
Aber dann konnte ich den Schrei als die Schreie identifizieren. Es war ein grauenvoller Chor von angsterfüllten Schweinestimmen.

Mir ist bewusst, dass irgendwo ein paar Kilometer von dem Haus, in dem ich seit einem halben Jahr wohne, entfernt ein Schweinebauer auf widerwärtige Weise sein sein Unwesen treibt.
Auch war es mir im letzten Sommer schon passiert, dass früh morgens ein Tiertransporter am Haus vorbeifuhr – und ich brauchte Tage, bis ich dieses Bild wieder aus meinem Bewusstsein verbannen konnte. Noch heute schließe ich die Augen, wenn ich einen LKW am Haus vorbeifahren höre, wenn ich im Garten bin.

Aber das Schreien der Schweine hatte ich zuvor noch nie gehört. Ich glaube, ich werde das nie vergessen können!

Weißt du, wie sich das anhört, wenn Schweine schreien? Wenn sie schreien aus Todesangst, weil sie genau fühlen, dass sie abgeholt werden, um auf grauenvolle Weise vergast und abgeschlachtet zu werden? Weil sie mit groben Fußtritten in den Transporter gezwungen werden, mit Stöcken geschlagen, die ihre Körper mit Wunden übersähen? Weil sie zusammengefercht auf engstem Raum lebten und auch in dem Transporter kaum Platz zum Atmen haben, sodass sie sich in ihrer Panik gegenseitig zertrampeln. Weißt du, wie das ist, ein Schwein in einer Massentierhaltung zu sein?

Wenn du das nicht weißt, dann versetzt dich mit deiner Vorstellung in die Lage dieser Lebewesen. (Du erinnerst dich doch an deinen letzten Urlaub? Genauso kannst du dich auf das Leben der Schweine einstimmen und dir ihr Dasein vorstellen.) Schweine wollen nur das eine – wie wir alle: LEBEN.

Schweine, heißt es, seien uns Menschen am nächsten. Nicht die Affen. Und das ist – für die Zweifler! – von irgendwem wissenschaftlich belegt worden. Deshalb werden ja auch Schweinefüße oder gar ganze Schweineleibe zu Übungszwecken für Chirurgen missbraucht. Auch Lebend!!!
Deshalb werden Menschen Schweineherzen eingesetzt … weil sie uns am nächsten sind.
Und deshalb klangen die Schreie, die ich heute Morgen hörte, ähnlich wie die Schreie von Menschen, zu Hunderten, Tausenden eingefercht – die vor Grauen und in Todesangst schreien.
Wer kann sagen, welche Schreie vom Menschen und welche vom Tier sind?

Wenn Ihr diese Schreie gehört hättet, würdet ihr kein Schnitzel mehr essen. Macht euch also bewusst, dass diese Tiere leben wollten, genauso wie ihr. Das ihr Grauen, ihre Angst und ihre Todesqualen in den Zellen dieser Tiere gespeichert werden. In jeder einzelnen Zelle sind die Information über ihre Qualen gespeichert – und ihr, die ihr das Fleisch esst, esst all das mit. Ihr esst die Angst und die Schmerzen und die Ohnmacht und die Opferschaft mit – das macht euch nicht nur zu Tätern, also Schlachtern, Transporteuren, Massenzüchtern, sondern auch zu diesen Schweinen. Ihr seid Täter und Opfer zugleich. Diese Schweine allerdings sind nur die Opfer. Denn sie haben noch niemals in ihrem Leben irgendein Unrecht getan. Unrecht tut jedoch der Mensch immer und immer und immer wieder. Ohne Empathie, ohne Mitgefühl für diese Tiere.

Fleisch ist ein Stück Lebenskraft? Wie pervers ist doch dieser Slogan! Lebenskraft – Ja, aber nur die des Tieres, das dafür getötet wurde.

Also, liebe Leser, versetzen Sie sich mit Hilfe Ihrer Vorstellungskraft einmal in diese Schweine (oder Kühe oder Lämmer oder Kaninchen oder Fische) und nehmen sie die Energie dieser Tiere vor ihrer Schlachtung auf. Sie können das. Und Sie sollten das tun. Denn wer Fleisch isst, sollte wissen, was er isst. Trauen Sie sich und lassen Sie die Gefühle der Tiere einfach mal auf sich wirken.

Seien Sie mal ein Schwein!

Fühlen Sie die Todesangst, wie sie sich in Ihnen ausbreitet – fühlen Sie die Enge und die Schmerzen der Schläge …fühlen Sie die Bisse Ihrer Mitgefangenen, die vor Leid um sich beißen. Lassen Sie sich mit ihrem Gefühl, das Sie doch hoffentlich haben, auf das Schwein mal ein und machen Sie sich klar, dass Sie für alles – von der Geburt bis zum Tod des Massentieres – mitverantwortlich sind. Genauso als ob sie der Schweinebauer wären, der Transporteur oder der Schlachthaus-Schlachter, der das Messer in die angsterfüllten Leiber sticht – noch bevor sie tot sind!

Verbraucher“ sind Mittäter – ob Sie es nun wollen oder nicht!

Ich bin so froh und so glücklich und so entspannt, weil ich schon lange kein Täter mehr bin!
Es fühlt sich wunderbar an! Versuchen Sie es doch einmal!

Aber vorher – vorher schlüpfen Sie in Ihrer Vorstellung noch mal in ein Schwein, das sind Sie dem Tier schuldig!

In diesem Sinne – lassen Sie es sich tierleidfrei schmecken – genießen Sie Ihr Leben frei von Tierleid! Es ist die beste Entscheidung Ihrers Lebens und die einzig ethisch vertretbare Lebensweise.

Birgit

PS: Schwein steht hier übrigens stellvertretend für alle Tiere, die der Mensch benutzt, ausbeutet und tötet!

 
Auch ein Schwein hat das Recht auf Leben und Unversehrtheit! Genau wie wir!